Die Kleinbürgerhochzeit

kiste

Team

Regie: Charlotte Zilm
Bühne: Larissa Hartmann
Kostüme: Yvette Schuster
Braut: Bettina Lieder
Bräutigam: Christoph Jöde
Vater der Braut: Uwe Robeck
Schwester der Braut: Louise Heyer
Mutter des Bräutigams: Christiane Lemm
Freund des Bräutigams: Axel Holst
Frau: Melanie Lüninghöner/Eva-Verena Müller
Mann: Jakob Schneider/Frank Genser
Junger Mann: Sebastian Graf

Bilder

Presse

Apokalyptisches Kaputtfeiern
“Es ist erst neun Uhr”. Eigentlich kein lustiger Satz. Doch angesichts der bis zu diesem Zeitpunkt in der Inszenierung bereits angerichteten psychischen und physischen Schäden, des vertilgten Alkohols und der durchgedrehten Stimmung, klingt er wie die Androhung des jüngsten Gerichts. ..Wenn Begierden, Neid und Mißgunst bei den Menschen freigesetzt werden, dann ist es um die Konstruktion der Zivilisation geschehen. Auch schon um neun Uhr…Die Dortmunder Version ist behutsam und vorsichtig aktualisiert, die Protagonisten sind in eine fast zeitlos wirkende kleinbürgerliche Gegenwart transportiert. Den Schauspielern wird jede Menge Platz zum lustvollen Chargieren eingeräumt, die Absurdität des Geschehens ist dabei bis zur Kenntlichkeit verzerrt…Der Mensch als Tier.
Heinz Info-Magazin für Dortmund 02/2011

Das wahre Leben tobt in der Zigarrenkiste
Die Bühne – eine Kiste. Vorne steht “Just married” drauf. Wenn der Deckel aufklappt, blickt man auf sorgfältig und raumsparend eingelagertes Inventar – Möbel, Hochzeitsgeschenke, Darsteller. Geschmeidig finden die nun alle ihren Platz am bühnenlangen Tisch. Es bleibt eng, kleinbürgerlich-miefig-piefig eng. Und sieht man das neunköpfige Personal in seiner Zigarrenkiste gekonnt ungelenk agieren, so ahnt man: Das wird lustig, das wird heftig.

Könnte man diese Hochzeit nicht etwas größer feiern?
Westfälische Rundschau, 24.1.11

Mit Vollgas ins Desaster
Ohrenbetäubend laut wird das Publikum von Billy Idols “White Wedding” im Studio des Schauspielhauses empfangen: Bertold Brechts Frühwerk “Die Kleinbürgerhochzeit” feierte am Freitag seine bejubelte Premiere.

Als die Musik verstummt, klappt die wunderbare “Augsburger Puppenkiste” von larissa Hartmann auf. In dieser bühnenfüllenden Holzkonstruktion wird 90 Minuten lang ohne Rücksicht auf Verluste zur Freude der Zuschauer gefeiert.

Hemmschwellen sinken…
selbstgebastelte Möbel brechen zusammen…

Brautpaar im Chaos…
Dortmunder Zeitung, 24.1.11

Aber trotz allem:
“… – ganz wie sonst bei Brecht – entlarvend und politisch…”
Westfälischer Anzeiger, 2.2.11

Eine:
“Horrorvision spießbürgerlicher Feierseligkeit”
www.kulturkenner.de, 25.1.11