Team
Regie und Textfassung: Charlotte Zilm
Bühne: Kathrine von Hellermann
Kostüme: Charlotte Zilm
Darsteller: Sebastian Gerasch, Viola Neumann, Henning Sembritzki, Ingrid Richter-Wendel, Katrin Becker, Rolf Rudolf Lütgens, Alexander von Hugo, Mario Gremlich, am Piano Monika Mayer, Charlotte Zilm, Thomas Fritsche, Dorothee Lochner
Bilder
Presse
Wenn Wagner durch die Tarantino-Schule hätte gehen dürfen:
Das Ensemble des Stadttheaters verabschiedet sich in den Kammerspielen mit „Im Ring mit Nibelungen – The Show“
Es ist doch so: Herr Wagner, alles schön und gut, würden die Soap-Opera-Redakteure anheben. Am Plot müssen Sie aber noch ein wenig arbeiten. Unglaubwürdig. …
Obwohl. Die junge Regisseurin Charlotte Zilm ist Wagners unmöglichem „Nibelungen“-Stoff noch einmal auf den Grund gegangen. Die Story mag zwar hanebüchen, unappetitlich, man denke nur an diese Inzestgeschichte, und überhaupt viel zu lang sein. Wagner braucht für seine Tetralogie geschlagene 15 Stunden. … Zilm benötigt für ihre knackige Seifenoper „Im Ring mit Nibelungen“ in den Kammerspielen eine gute Stunde. Und am Schluß sind trotzdem, wie es sich gehört, fast alle mausetot. Geht doch.
Mit Musik von Johnny Cash und Judy Garland etwa. Mit Steppeinlagen, mit Calypso und Mambo. Den Tatort der Saga könnte man in eine olle Kneipe verlegen, nennen wir sie die Walhalla-Schenke. Das ist gruselig genug, beinahe tarantino-mäßig doppelbödig.
Um Liebe, Macht, Kapital, Frauen, Musik, Gewalt, Herrschaft soll es natürlich auch gehen. Und den Untergang. Aber das kriegt man in einer Show mit rührend nostalgischen Momenten …hin.
So viel Wagner muss sein. …
Heilbronner Stimme (Michaela Adick) 21.7.2008